meine lieben.

Freitag, 11. Februar 2011

und du bist nur ein winziger fleck, auf einer unendlichen fläche.

Leise sitze ich da, nicht zu laut. Rücksicht auf andere nehmen. Meine Augen sind schwer, tun weh. Sie sind müde. Ich bin müde. Ich höre zu. Ich höre das Tackern auf der Tastatur, die Musik in den Ohren. Meine Mama ist fröhlich, die Familie auch. Einen stummen Schrei hört man nicht, sieht man nicht, fühlt man nicht. Aber man geht zugrunde an ihm. Jetzt wird es lauter. Ich bin kein Stück weiter gekommen, kein einziges, verdammtes, winziges Stück. Mein Kopf ist zugedröhnt, wie damals. Meine Augen sind geschwollen, wie damals. Mein Hals ist trocken, wie damals. Mein Magen ist leer, wie damals. Ich bin unglücklich, wie damals. Versuche zu tanzen, in meinem Kopf, drehe Worte, Zahlen und Erinnerungen einfach herum. Wirble sie, lasse sie tanzen, doch sie wollen nicht wegfliegen. Stattdessen bilden sie ein einziges Chaos. Ich, sterbend, mitten auf einem Marktplatz, umgeben von schreienden Menschen, die so viel eigenes Leid ertragen. Ich kann nicht schreien, ich will nicht schreien. Ich sehe sie Leiden, will nicht, dass sie noch mehr Leiden. Aber ich vermute das würden sie auch nicht, dass würden sie nicht, denn ihr eigenes Leid ist mehr Wert als das der anderen. Außerdem was bedeutet es schon, ein Fleck, ein winziger Fleck auf einer unendlichen, großen, schwarzen Fläche. Sieht man ihn überhaupt? Bemerkt man, wann er verschwunden ist oder wenn er brennt? Bemerkt man diesen winzigen Fleck? Ich befürchte nicht. Du musst eine loderne Flamme sein, um bemerkt zu werden. Dafür müsstest du vielen winzigen Flecken den Platz wegnehmen, du müsstest sie vertreiben, nur damit du gesehen wirst. Doch bist du als loderne Flamme nicht auch alleine? Nein,- als winziger Fleck auch. Millionen von Flecken auf einer unendlichen, schwarzen Fläche, da ist viel Platz zwischen, und nur wer Glück hat, besitzt einen Platz, der nahe dem eines anderen ist. Ich schätze, ich habe kein Glück. Nein, hast du nicht.

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